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  • Autorenbildhrammler

5.7.2019 - Der Abschied

Aktualisiert: 11. Juli 2019



5.7.2019 - Unser letzter Tag auf der Südhalbkugel ist angebrochen. Heute heißt es Abschied nehmen vom Südpazifik. Bisher waren die Abschiede immer ein Aufbruch in eine neue Gegend hier im stillen Ozean. Heute ist das etwas anderes. Wir überschreiten wieder den Äquator Richtung Norden und machen uns auf den Nachhauseweg. Heute Wir fliegen nach Honolulu - Hawaii. Ein bisschen Wehmut macht sich bemerkbar, aber auch Freude und Neugier auf die vor uns liegenden Stadtbesuche in den USA. In Honolulu werden wir nur die Nacht verbringen und am folgenden Tag weiter nach San Francisco fliegen.

Nach dem Aufstehen packen wir unsere Sachen reisefertig zusammen und fahren dann noch einmal ins Milani frühstücken. Heidi holt sich aus der Näherei ein Stück, dass sie sich anfertigen hat lassen.

Wir haben Zeit. Unser Flug geht erst um 17:25 Uhr und wir müssen erst gegen 15 Uhr am Flughafen sein. Um dreiviertel elf haben wir unser Zimmer geräumt und bezahlt. Wir fahren noch in den botanischen Garten, der nicht weit, landeinwärts an der Cross Island Road liegt. Der Eintritt ist frei, der Garten gibt aber nicht viel her. Hier sieht man die selben Pflanzen die man auf der ganzen Insel überall sehen kann und der Park ist weniger gepflegt als die privaten Gärten. Vor allem aber fehlen Schilder und Tafeln, die die Pflanzen benennen und beschreiben. Der Garten bietet somit keinen Informationsgewinn.



Durch das Areal fließt ein Bach. An dem gibt es einen kleinen Wasserfall mit einem “Freshwater Pool”. Den nutzen wir und nehmen ein Bad. Es sind junge SamoanerInnen da, die sich hier treffen und ebenfalls baden.





Ein junger Australier erklärt uns, dass es einige Kilometer weiter oben an der Straße beim Forest Cafe einen noch schöneren und ruhigeren Naturpool gibt.

Wir lassen das, neben dem botanischen Garten liegende, Robert Louis Stevenson Museum zunächst außer acht und wollen noch zu diesem Naturpool. Wir fahren einige Kilometer die Cross Island Road bergauf, biegen bei einer Hinweistafel zum Forest Cafe ab und folgen der Straße. Beim Cafe erkundigen wir uns nach dem Weg zum Fluss und zum Pool. Die Betreiber erklären uns den Weg und führen uns zum Einstieg. Der Weg führt steil, über unwegsames Gelände in eine tiefe Schlucht. Wir haben nur die FlipFlops an. Der Weg ist rutschig, steil, steinig und mit umgefallenen Bäumen verstellt. Wir beschließen alsbald umzukehren und auf den Pool zu verzichten.

Wir fahren in das Stevenson Museum. Das erschient und sinnvoller und gefahrloser.



Das Museum befindet sich auf einem riesigen Grundstück im ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers. Der Garten ist ein tropischer Park. Das Haus steht auf einer großen Wiese. Wir kommen gerade rechtzeitig zu einer Führung. Wir werden unter Anleitung eines Guides durch das Haus geführt und erhalten Informationen über die Entstehungsgeschichte und die einzelnen Räume. Es ist ein wunderschönes Haus aus Holz im kolonialen Baustil aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Die Räume sind großzügig angelegt und für die damalige Zeit vergleichsweise hell und freundlich nach Norden ausgerichtet.



Zum Abschluss fahren wir noch ein letztes Mal ins Milani auf einen Kakao und einen Eiskaffee.

Gegen 14 Uhr wird es Zeit sich zum Flughafen aufzumachen. Wir tanken das Auto noch voll und sind kurz vor 15 Uhr dort. Wir übergeben das Mietauto an einen Mitarbeiter von Moana Rentals und gehen in die Abfertigungshalle.

Beim Checkin kommen wir erstmals mittelbar mit der US-amerikanischen Einreisebürokratie in Berührung. Bevor wir zum Checkinschalter vorgelassen werden, verlangt ein Sicherheitsmitarbeiter unsere Reisepässe und fragt, ob wir die Voranmeldung für die Einreise in die USA über ESTA im Internet gemacht haben. Wir bejahen. Das haben wir bereits in Neiafu erledigt. Dann werden wir befragt, ob wir unser Gepäck selbst gepackt haben und ob alles darin befindliche uns selbst gehört oder ob wir Geschenke dabei haben, die uns Freunde mitgegeben haben. Dann weiters ob wie puderförmige Substanzen im Gepäck mit uns führen. Nach diesem ersten Check, können wir weiter zum Schalter. Hier geht alles seinen gewohnten Gang. Wir werden sehen, was uns bei der Einreise in die USA erwartet.

Der Flug geht pünktlich und dauert 5 Stunden und 20 Minuten. Da wir die internationale Datumslinie Richtung Osten überfliegen, sind wir auch hier mit dem Paradoxon konfrontiert, dass wir heute am 5.7.2019 wegfliegen und gestern am 4.7.2019 ankommen. Wir fliegen in Honolulu am 5.7.2019 weiter, bevor wir in Apia abgeflogen sind. Alles natürlich rein rechnerisch. Die “gewonnene” Zeit, werden wir auf unserem Weg Richtung Osten bis nach Hause nach und nach wieder verlieren.


First Time USA

Wir landen pünktlich in Honolulu. Als erstes geht's zur Personenkontrolle beim Zoll. Hier müssen wir zu einer Maschine und unseren Reisepass einscannen. Da wir über ESTA bereits registriert sind, erkennt uns das System. Am Touchscreen müssen dann noch verschiedene ja/nein Fragen zu den mitgeführten Dingen beantwortet werden. Vor allem über Lebensmittel pflanzlichen und tierischen Ursprungs, Samen, Pflanzenteile und mitgeführte Devisen. Die Fragen zur Person mussten bereits im ESTA übers Internet beantwortet werden. Dann wird vollautomatisch ein Foto gemacht und die Abdrücke der vier Finger der rechten Hand werden von einem Scanner abgenommen, auf den man die Hand ohne Daumen legen muss. Dann wird auch gefragt, ob weitere Familienmitglieder mitreisen. Heidi muss zu meiner Maschine und ich zu ihrer. Dann wird jeweils ein Foto gemacht und die Fingerabdrücke genommen. Als wir das alles erledigt haben, werden für jeden vier Zettel ausgedruckt, wo jeweils die Daten mit Foto aufgedruckt sind. Mit diesen Zetteln gehen wir zur Personenkontrolle durch einen Beamten. Da wir gemeinsam reisen, erfolgt auch die Kontrolle gemeinsam. Beim Beamten werden zum Gegencheck die Abdrücke aller zehn Finger genommen und nochmals ein Foto gemacht. Dann ist alles erledigt. Wir bekommen einen Stempel in den Pass und können gehen. Eine Gepäckskontrolle wird bei uns überhaupt nicht durchgeführt. Wir geben unsere Ausdrucke bei einer Beamtin ab, die uns freundlich durchwinkt. Insgesamt verläuft die Kontrolle schnell und pragmatisch ohne unnötige Schikanen und ohne viele Fragen. Die Horrorgeschichten die wir über den amerikanischen Zoll bzw die Immigration gehört haben, können wir nicht bestätigen.

Nach dem Zoll geht es durch eine automatische Tür direkt ins Freie, wo die Taxis und die Shuttlebusse zufahren und warten. Genau wie in Auckland gibt es auch hier ein Bord mit Telefonen, mit denen man den Shuttle für das jeweilige Hotel rufen kann. Die Dame an der Rezeption beim Airport Honolulu Hotel schickt uns den Shuttle direkt, der normalerweise jede halbe Stunde, 24 Stunden am Tag fährt. Wir queren die Fahrbahn und warten auf der Insel in der Mitte nicht lange. Der Bus kommt nach kurzer Wartezeit und bringt uns in ebenso kurzer Fahrtzeit zum Hotel. Der Checkin ist routiniert, freundlich und schnell. Um 1:30 Uhr, eineinhalb Stunden nach der Landung liegen wir schon im Bett.

Wir stellen uns sicherheitshalber den Wecker auf 8 Uhr, obwohl unser Flug nach San Francisco morgen erst um 13:15 Uhr geht. Heidi steckt sich die Ohropax in die Gehörgänge, denn das Zimmer ist laut. Von draußen dringt ein nicht lokalisierbares Dröhnen ins Zimmer, das die ganze Nacht andauert, und mir einen unruhigen und wenig erholsamen Schlaf bringt. Heidi schläft wie ein Baby.

 

8:00 Uhr und noch einmal der 5.7.2019. Die Nacht war laut. Ich steige aus dem Bett und schaue aus dem Fenster. Das Hotel befindet sich im wenig attraktiven Flughafenindustriegebiet. Daher der Lärm in der Nacht. Ich gehe ins Bad und nehme eine Dusche. Dann gehe ich leise zu Heidi ans Bett und ziehe ihr vorsichtig den Stöpsel aus dem linken Ohr, um sie sanft zu wecken. Wir lassen uns Zeit. Ich rufe in der Rezeption an, um die Checkout Time zu erfahren. 12 Uhr. Wir haben keinen Stress und können in Ruhe frühstücken gehen. Im Haus gibt es keines. Es gibt die Möglichkeit mit dem Shuttle zum Best Western, einem Schwesternhotel zu fahren und für 20 USD pro Person am Frühstücksbuffet teilzunehmen. Es gibt aber in der näheren Umgebung auch einige Lokale. Wir entscheiden uns für diese Variante und gehen zum Hinterausgang des Hotels auf die Straße und dort ein Stück weiter. Wir finden einen Starbucks. Dort gehen wir hinein und bestellen uns Kaffee und Croissants. Alles in allem geben wir ca. 30 USD dafür aus. Das kommt uns ziemlich teuer vor.

Dann gehen wir ins Hotel, packen unsere Sachen und fahren nach dem Checkout und einer halben Stunde Wartezeit mit dem Shuttle zum Domestic Terminal am Flughafen. Dort ist die Hölle los. Tausende Menschen sind unterwegs. Es ist Urlaubszeit und gestern war noch der 4. Juli der Nationalfeiertag der Amerikaner. Während beim Selfcheckin und beim Bag Drop Off alles rasch geht, sind die Schlangen beim Sicherheitscheck endlos. Trotzdem sind die Wartezeiten auch hier einigermaßen überschaubar. Der Sicherheitscheck ist genau aber nicht übertrieben. Paarweise muss man beim Spürhund vorbei und beim Durchleuchten des Gepäcks müssen die elektronischen Geräte aus den Taschen genommen werden. Ähnlich wie überall auf der Welt. Als wir das geschafft haben, holt sich Heidi noch etwas warmes und pikantes zu essen. Vor den Gates wird dann noch eine Agricultural Control gemacht. Hier wird das Gepäck noch einmal durchleuchtet. Beim Gate haben wir keine Wartezeit. Als wir hinkommen, ist das Boarding bereits im Gang. Heidi zieht sich noch um und dann gehen wir auch schon ins Flugzeug. Die Maschine kommt pünktlich um 13:30 Uhr weg. Wir fliegen 4 Stunden und 40 Minuten und landen um 21:10 Uhr Ortszeit in San Francisco.

Beim Baggage Claim stelle ich fest, dass mein Rucksack von der Homeland Security durchsucht wurde. Der Klipp bei meinem Übersack, alle Reißverschlüsse und alle Kompressionsschnallen im Rucksack wurden mit Klebeband versiegelt. Ein Informationsblatt liegt im Koffer. Die Gepäckstücke werden routinemäßig stichprobenweise physisch überprüft. Die Sachen sind nicht durchwühlt und wurden sorgfältig wieder so eingepackt, wie ich sie in den Rucksack gegeben habe. Wir finden das ist eine minimalinvasive Kontrolle und durchaus angemessen.

Da wir “domestic” fliegen, gehen wir dann ohne Passkontrolle und ohne weitere Kontrolle des Gepäcks in die Abflughalle. Dort gehen wir ins Untergeschoß wo sich vor dem Ausgang 3 der Taxistand befindet. Dort gibt es eine Aufsicht, die an das erste Taxi in der Reihe verweist.

Es ist kühl, als wir das Gebäude verlassen, obwohl es noch gar nicht so spät ist. Immerhin ist Hochsommer.

Die Taxifahrt in die Stadt wird mit dem Taxometer berechnet. Eine Frage nach dem Preis für die Fuhre erübrigt sich somit. Die Fahrt in die Stadt zu unserer AirBnB Unterkunft von Craig in der 3809 Cesar Cahvez dauert eine halbe Stunde. Gegen 23:00 Uhr sind wir da und weil wir nicht sicher sind, ob wir vor dem richtigen Haus stehen, bitten wir den Taxifahrer noch zu warten. Ich gehe zum Haus und gebe den Code am Nummerntürschloss ein, den Craig uns per e-mail mitgeteilt hat. Die Tür öffnet. Wir sind richtig. Ich bezahle noch den Fahrer und dann gehen wir ins Haus. Ein viktorianisches Haus mit mehreren Etagen, das innen wunderbar ausgestattet und renoviert ist. Unser Zimmer Nummer 4 liegt in der oberen Etage über dem Haupteingang. Das Bad teilen wir uns mit Zimmer Nummer 5. Es ist nagelneu und supersauber. Auch das Zimmer ist frisch renoviert und bestens ausgestattet. Wir sind überwältigt.



Wir studieren noch ein wenig die Stadtpläne die wir uns am Flughafen genommen haben und die Unterlagen, die im Zimmer liegen, nehmen noch eine Dusche und legen uns dann gegen Mitternacht schlafen.

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