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27.3.2019 - der Tag beginnt aufregend

Autorenbild: hrammlerhrammler

In der Nacht hat es immer wieder geregnet. Nun ist er da, der Regen auf den die Leute hier schon so lange gewartet haben. Gestern hat uns ein Mann in einem Geschäft in Springsure erzählt, dass sie hier in diesem Teil von Queensland heuer die “driest wet season in history” hatten. Regen ist hier also dringend nötig. Umgekehrt hat es im Norden ungewöhnlich starke Niederschläge mit Überflutungen gegeben.

Kurze Rückblende auf gestern Abend: Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz sind wir bei der Kreuzung 25 km nach dem Nationalpark in die Schotterstraße eingebogen nur um einmal kurz um die Kurve zu sehen, was sich dahinter anbietet. Wir fahren ca 1 km bis zu einer Farm, drehen dort um und fahren zurück bis ca 300 m vor die Kreuzung und halten an. Der Streifen neben der Schotterfahrbahn schaut gut aus. Die Stelle ist von der asphaltierten Straße nicht einzusehen und eben. Wir fahren rechts ran. Passt! Hannes steigt aus und prüft den Untergrund. Fest genug! Wir essen noch ein bisschen was und richten uns für die Nacht ein. Draußen ist es schon dunkel. Absolut finster. Während wir im Camper sitzen fahren zwei Geländefahrzeuge mehrmals vorbei. Wahrscheinlich die Farmer von hinten. Einer hat am Heck nur ein Licht.

Kurz nach 6 Uhr wird der Regen intensiver und und klopft aufs Dach. Wir liegen wach im Bett. Gegen 6:15 Uhr treibt uns unsere Blase ins Freie. Als wir die Schiebetür aufmachen sehen wir, dass wir in einer Wasserpfütze stehen. Der Boden hat den relativ geringen Regen nicht aufgenommen. Bevor wir uns noch einmal hinlegen will ich (Hannes) noch testen, ob das mit dem Wegfahren keine Probleme verursacht. Ich starte den Wagen lege den ersten Gang ein und fahre langsam an. Die Räder drehen leicht durch, der Wagen bewegt sich aber doch ca einen halben Meter vorwärts, gleitet dann leicht zur Seite, kommt zum Stillstand und die Räder drehen durch. Schnell lege ich den Retourgang ein und versuche rückwärts heraus zu kommen. Der Wagen fährt zwar rückwärts, schmiert dann aber seitlich ab und kommt nach ca 1 m wieder zum Stillstand. Wieder drehen die durch. Ich versuche wieder vorwärts zu fahren. Keine Chance. Die Räder beginnen sich einzugraben. Ich versuche den Wagen durch Vorwärts- Rückwärtsbewegung herauszuschaukeln. Der Wagen bewegt sich nicht. Heidi setzt sich ans Steuer und ich versuche den Wagen händisch anzuschieben. Bei dem glitschigen Boden ohne Erfolg. Wir stecken fest. Und das auf ebenem Untergrund!

Was tun? ist jetzt die Frage. Warten auf Hilfe ist die einzige Antwort. Es ist kurz vor halb sieben. Ich ziehe mir eine Hose über und gehe vor zur Kreuzung um das nächste Fahrzeug anzuhalten, das vorbeikommt. Heidi bleibt im Auto um auf Hilfe zu warten, die von der Schotterstraße kommt. Zur Farm wollen wir erst gehen, wenn es später ist und bis dahin niemand gekommen ist. Zur Kreuzung vor ist es nicht weit (ca 300 m). Dort warte ich ungefähr 15 Minuten ohne Erfolg. Plötzlich höre ich ein Geräusch, das nach einem Fahrzeug klingt. An der Kreuzung kann ich von beiden Seite der Asphaltstraße nichts erkennen. Ich schaue die Schotterstraße entlang und durch die Büsche erkenne ich die Lichter eines Autos. Das muss der Farmer von hinten sein. Ich Laufe los. Als ich Sichtkontakt zu unserem Camper habe, hat Heidi das Fahrzeug schon angehalten und 3 Personen sind ausgestiegen. Eine Frau und zwei Männer. Als ich zum Fahrzeug komme und mein good morning rufe, kniet einer der beiden bereits neben unserem Wagen und sucht nach einer geeigneten Stelle zum Befestigen des Abschleppgurtes, den der Andere bereits vom Pickup genommen hat. Alle drei haben ein breites aber freundliches Grinsen im Gesicht. Sie sind äußerst hilfsbereit und erledigen die Sache mit uns in wenigen Minuten. Als wir wieder festen Boden unter dem Camper haben, stehen wir noch eine Weile mit den drei Helfern beisammen und unterhalten uns. Die Frau ist ca. Anfang 30. Die beiden Männer ca. Mitte 30. Es sind tatsächlich die Farmer von hinten. Als ich auf das Heck des Pickups der Farmer schaue, erkenne ich, dass es das Fahrzeug mit dem einen Hecklicht von gestern Abend ist. Darauf angesprochen Lachen die drei und wir mit ihnen. Einer der beiden meint zum anderen, dass das wohl einmal gerichtet werden sollte. Wir verabschieden uns und die drei fahren weiter.

Auch wir setzen uns ins Auto und fahren zur Kreuzung und links Richtung Carnarvon Highway wo wir zurück über Rolleston weiter nach Gladstone fahren wollen.

Nach kurzer Fahrt und nachdem wir uns von der ersten Aufregung erholt haben, bleiben wir aber stehen und erinnern uns, was wir heute noch erledigen wollten: Schnabeltiere suche! Wir kehren wieder um. Obwohl es immer noch stark regnet wollen wir noch einmal zurück in den Nationalpark um uns das so genannte Rock Pool anzusehen und eventuell am Creek beim Takarakka Resort entlang gehen. Dort, so hoffen wir, werden wir vielleicht ein Schnabeltier sehen.

Das Rock Swimmhole ist leicht zu erreichen. Wir stellen unseren Camper neben der Straße (auf asphaltiertem Untergrund), die zur Carnarvon Gorge Visitor Area führt ab und gehen im strömenden Regen ca 300 m bis zum Rock Pool. Dort ist es wunderschön. Aber kein Schnabeltier! :(

Am Rock Pool

Da der Regen nicht nachlässt beschließen wir, auf die Wanderung entlang des Creeks beim Resort zu verzichten und machen uns auf den Weg nach Gladstone.

Während der Fahrt lässt der Regen nach und hört allmählich ganz auf, sodass wir im Trockenen nach Gladstone kommen. Dort machen wir keinen Aufenthalt. Wir fahren weiter auf die so genannte Boyne Island und Tannan Sand. Dort fahren wir den Boyne Island Caravan Park an und nächtigen für 35 AUD.

Am Abend beginnt es wieder stark zu regnen. Es regnet die ganze Nacht durch.

 
 
 

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