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  • Autorenbildhrammler

24.6.2019 - Abschied von Ingrid und Erwin

Wir müssen vergleichsweise früh aus dem Bett. Die letzten Tage haben wir immer bis cirka 8 Uhr geschlafen. Heute müssen wir um dreiviertel sieben aus dem Bett. Wir wollen zeitgerecht in Neiafu sein, um alles erledigen zu können. Das Ausklarieren ist von der Zeitdauer nicht einschätzbar und daher will Erwin früh im Hafenamt sein. Bevor wir von der Boje ablegen, ruft Erwin noch beim Diesellieferanten an und bestellt für 14 Uhr den Tankwagen. Es gibt in Neiafu keine Tankstelle im Hafen für die Boote.

Die Fahrt nach Neiafu ist kurz und wir sind um halb neun da. Wir ankern zunächst. Ingrid bleibt an Bord. Erwin, Heidi und ich und machen uns mit dem Beiboot auf den Weg. Wir suchen eine Möglichkeit wo wir die Wassertanks auffüllen können, nachdem der Wasserentsalzer an Bord ausgefallen ist. Wir fragen bei anderen Yachten nach, müssen aber leider zur Kenntnis nehmen, dass das hier nicht möglich ist. Ingrid und Erwin müssen also mit der vorhandenen Restmenge bis Fiji auskommen. Die Tanks sind noch cirka halb voll. Das müsste reichen. Wasser zum Trinken und Kochen haben sie zusätzlich in 5-Liter Kanistern ausreichend an Bord.

Während Erwin im Hafenamt die Formalitäten für das Ausklarieren erledigt, gehen wir für die Überfahrt einkaufen. Bei Greg im Cafe Tropicana erkundigen wir uns nach einem Zimmer für uns. Er vermittelt uns das Hilltop Hotel für 60-80 TOP pro Nacht. Wir wollen das Zimmer am Nachmittag beziehen, wenn Ingrid und Erwin abgefahren sind.

Mit dem Einkauf gehen wir zum Beiboot, das bei der Markthalle im Hafen steht.



Wir warten eine Weile. Da Erwin nicht kommt, schaue ich zum Hafenamt. Als ich dort eintreffe kommt Erwin aus dem Gebäude, muss aber einen Stock höher, um weitere Formalitäten zu erledigen. Wir fahren in der Zwischenzeit zur Crocodile und bringen die Lebensmittel an Bord. Dann fahren wir zurück um Erwin zu holen, müssen aber noch eine ganze Weile warten. Gegen halb zwölf sind wir wieder alle an Bord. Während Erwin noch einmal mit dem Diesellieferanten telefoniert, sehen ich, dass der Tankwagen bereits an der Mohle steht und ein großes Motorboot betankt. Wir machen uns sofort auf den Weg und legen hinter dem Motorboot längsseits an. Das Anlegen ist schwierig, weil die Hafenmauer auf große Schiffe ausgelegt ist. Wir liegen aber sicher vertäut mit wenig Wind und Wellen. Ich gehe nach draußen und vereinbare mit dem Personal, dass wir die nächsten sind. Wir warten aber lange, da die Motoryacht vor uns 13.000 Liter Tankvolumen hat und das dauert natürlich seine Zeit.

In der Zwischenzeit versucht Ingrid die Einklarierungsunterlagen an die fijianische Zollbehörde zu mailen, bekommt aber immer ein Fehlermeldung. Erwin geht daher nach dem Tanken, mit dem Laptop zum Cafe Tropicana um es dort zu versuchen.

Beim Tanken gibt es dann noch ein Problem. Der Schlauch vor dem Zapfhahn ist undicht. Wenn der Tankwart die Leitung unter Druck setzt, spritzt der Diesel aus der Verbindung. Ein Tanken ist auf diese Weise nicht möglich. Bereits beim ersten Druck auf den Zapfhahn läuft jede Menge Diesel über den Holzboden des Bootes. Wir geben den Schlauch zurück. Die beiden Arbeiter können das Problem nicht lösen und müssen daher Unterstützung anfordern. Das heißt für uns wieder warten. Nach einer Wartezeit von ca. 30 Minuten können wir dann endlich tanken.

Dann gehen wir mit Erwin zum Cafe Tropicana. Ingrid bleibt einstweilen auf dem Boot.

Greg der Inhaber des Tropicana, der wirklich in jeder Lebenslage hilfreich ist, erklärt uns, dass das Datenvolumen möglicherweise zu groß ist.

Er und Erwin versuchen zu verkleinern. Greg wundert sich, warum Erwin das Bild einer Katze mitsenden will. Erwin erklärt kurz die Sache mit dem Bordkater. Leider hilft das Verkleinern der Anhänge auch nicht. Erwin meint, dass er die Unterlagen dann eben nicht senden kann. Greg sagt ihm, dass das in Fiji bei der Einreise eine Strafe von 4.000 FJ$ zur Folge hat. Wir staunen nicht schlecht. Dann sehen wir an den Fehlermeldungen, dass Erwin ein Problem mit seinem Postausgangsserver hat. Ich frage Greg, ob er einen USB-Stick hat und wir das Mail von einem seiner Computer senden können. Mit einem knappen “YES” gibt er uns einen Stick.

Da auch für uns wegen der Unterkunft die Zeit langsam knapp wird, die Rezeption ist nur bis 17 Uhr besetzt, fahren wir zwischenzeitlich mit dem Taxi zum Hafen, holen unser Gepäck und fahren zum Hilltop Hotel. Dort beziehen wir rasch unser Zimmer und fahren dann gleich wieder mit dem Taxi in die Stadt hinunter. Dort hat Erwin bereits alles erledigt und das mail absenden können. Er wartet vor dem Tropicana auf uns. Gemeinsam gehen wir dann zur Crocodile. Für die Abfahrt ist alles hergerichtet und es ist Zeit sich zu verabschieden. Wir umarmen einander und wünschen den beiden eine gute Überfahrt nach Fiji und eine gute und sichere Weiterreise um die Welt. Sie wünschen uns eine gute Weiterreise und Heimkehr verbunden mit einer neuerlichen Einladung auf die Crocodile.

Dann legen die beiden ab. Wir winken einander noch ein paar mal zu. Heidi und ich stehen noch an der Hafenmauer und sehen, wie die Crocodile langsam immer kleiner wird. Dann gehen wir in die Stadt.

Ingrid und Erwin waren tolle Gastgeber. Wir haben die zweieinhalb Wochen an Bord sehr genossen und hatten ein wunderbare und entspannte Zeit. Wir bewundern die beiden. Es gehört viel Mut dazu, solch eine Reise zu unternehmen. Wir wünschen euch viel Glück auf euren weiteren Fahrten und immer eine Hand breit Wasser unter den Kielen.

Heidi und ich gehen dann zu Greg ins Tropicana zum Essen.

Anschließend gehen wir zu Fuß auf den Hügel ins Hotel. Es ist noch hell und wir haben einen schönen Blick über die Stadt, die auf einer Landzunge liegt und an zwei Seiten vom Meer umgeben ist.


Blick vom Hotelzimmer über die Stadt Neiafu


Es war ein anstrengender Tag und wir sind müde. Wir haben seit zwei Tagen nicht mehr geduscht und wollen uns kultivieren. Für heute ist Sendepause und wir wollen nichts mehr unternehmen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Von unserem Zimmer aus können wir auf die katholische Kirche sehen, die aussieht wie einen Missionskirche aus dem 18. Jahrhundert und wahrscheinlich auch eine ist. Als wir im Bett liegen hören wir den Kirchenchor, der gerade probt. Die Lieder klingen den Hügel herauf sanft an unser Ohr. Schön langsam beginnen wir ans Heimkommen zu denken. Heute in drei Wochen ist es soweit. Und morgen in 3 Wochen sind wir schon wieder in der Arbeit.

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