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  • Autorenbildhrammler

22.6.2019

22.6.2019 - In der Nacht habe ich immer wieder das Heulen des Windes im Rigg gehört. Das Boot liegt zwar ruhig im Wasser aber der Wind streicht über die Lagune, die mit einem Bergring von ca. 50-80 Höhe umgeben ist.

Am Morgen ist es sonnig. Wir stehen gegen 8 Uhr auf und haben somit 12 Stunden geschlafen. Wenn wir uns, so wie heute, nicht viel Arbeit mit dem Frühstück antun wollen, dann gibt es Kaffee, Tee, Toastbrot, Butter, Käse und Marmelade.


Nach dem Frühstück kommt ein älterer Mann aus dem Dorf mit dem Kanu und bietet uns Mandarinen, Perlen und Schmuck zum Kauf an. Wir nehmen zunächst einen Sack mit Mandarinen. Heidi will sich die Perlen ansehen. Der Mann bittet an Bord kommen zu dürfen.



Er setzt sich zu uns an den Tisch und breitet seine “Schätze" aus. Ketten aus dunklen und weißen bzw leichtrosa Perlen. Der Preis ist bestechend. 150 TOP für eine, 200 TOP für zwei. Heidi entscheidet sich für eine schwarze und die leichtrosa Kette. Als Dank für den Kauf bekommt sie als Draufgabe noch einen Anhänger. Wir bieten dem Mann etwas zu trinken an. Er bittet um einen Kaffee. Der ist hier für die Einheimischen sehr teuer und daher selten. Er fragt nach Gegenständen zum Tausch für seine Ware. Vor allem Lebensmittel wie Kaffee oder Kekse. Wir können ihm Rum und Cookies anbieten. Dafür gibt er schwarze Perlenohrringe und ein Halsband mit Anhänger. Er trinkt seinen Kaffee aus und macht sich dann wieder auf den Weg. Er steigt in sein Kanu und paddelt langsam davon.

Wir wollen uns dann in der Lagune verlegen und weiter südlich ankern, um einen besseren Ausgangspunkt für den geplanten Ausflug zur Blue Lagoon zu haben. Wir lichten den Anker und fahren eine halbe Seemeile weiter. Vor einem kleinen Sandstrand finden wir eine, wie wir meinen geeignete Stelle. Wir versuchen mehrmals zu ankern, doch der Anker hält nicht. Als wir ihn aufholen, heben wir einen Stein von 50 cm Durchmesser hoch. Unsere Verwunderung ist groß. Die Kette hat sich mehrmals um den Stein gewickelt und ihn mit nach oben genommen. Ich gehe mit Tauchermaske und Schnorchel ins Wasser und wickle den Stein von der Kette. Das ist gar nicht ungefährlich. Ich muss drauf achten, mir nicht die Finger zwischen Kette und Stein einzuklemmen. Ich muss die Kette mehrmals um den Stein herum führen und dabei auch den Stein drehen und heben, ehe er auf den Grund fällt. Danach fahren wir wieder auf unseren vorigen Ankerplatz zurück, um uns wieder dorthin zu legen. Aber auch hier sind wir mit dem Halt des Ankers nicht zufrieden. Es ist mittlerweile 13:30 Uhr geworden und nach kurzer Beratung beschließen wir, die Blaue Lagune nicht zu besuchen und nach Port Maurelle zu fahren.

Ingird und Erwin müssen nach den neuesten Wetterprognosen, so bald wie möglich Richtung Fiji ablegen, da das Wetter ab Anfang Juli schlecht werden soll. Da heute Samstag ist, können sie frühestens am Montag ausklarieren und auch volltanken. Für die Wettervorhersagen konsultieren sie einen so genannten “Wetterguru” der sie berät. Das funktioniert per e-mail, indem sie das geplante Fahrtziel und den Ausgangspunkt angeben und er ihnen, auf Grund der herrschenden Großwetterlage, die beste Route und den günstigsten Zeitraum für die geplante Fahrt berechnet.

Den morgigen Sonntag wollen sie dazu nützen, die Formulare für das Einklarieren in Fiji auszufüllen und für den Mailversand fertig zu machen. Heidi und ich werden unsere Sachen zu packen, unsere Kabine aufräumen und unser Badezimmer reinigen. Ingrid und Erwin wollen dann am Montag so früh wie möglich von Neiafu ablegen.

Wir bleiben noch bis Freitag und fliegen dann nach Samoa weiter.

Auf der Fahrt nach Port Maurelle bereiten Heidi und ich einen Germteig und machen daraus Semmeln und eine Pizza. Als wir in Port Maurelle ankommen, sind Pizza und Semmeln backfrisch fertig. Bevor wir uns aber gemütlich zum Essen setzen, will Ingrid noch den Wasserentsalzer ausschalten und muss feststellen, dass er sich nicht abstellen lässt. Wir schalten den Strom ab, setzen uns zunächst einmal zu Tisch und wollen uns das Problem später ansehen.

Wir haben das nächste technische Problem. Unsere Fehlersuche am Wasserentsalzer bringt kein Ergebnis. Wir müssen in den “Keller” des Bootes. Das heißt zur Pumpe unter dem Bett in unserer Kabine und sie vom Strom nehmen, damit sie nicht permanent läuft. Süßwasser machen ist somit derzeit bis auf weiteres nicht möglich.

Nachdem wir mit der Arbeit fertig sind, stehen Heidi und ich am Boot und schauen in den wolkenlosen Himmel. Wir suchen wieder einmal das Kreuz des Südens, das mitten in der Milchstraße liegt, die hier so wie der gesamte Sternenhimmel besonders gut zu sehen ist, weil es kein Störlicht gibt. Es ist still und friedlich. In solchen Momenten frage ich mich immer, was dieses Universum ist, das wir da sehen? Was ist das für ein Kosmos, in dem wir uns hier befinden? Gibt es einen Anfang und ein Ende? Und was ist vor dem Anfang und nach dem Ende? Der Mensch kann eigentlich gar nicht anders als die Unendlichkeit denken, weil am Ende immer die Frage steht: was kommt danach? oder was war davor? Ein Weltraum ohne Ende, kann es das überhaupt geben? Ich glaube die Menschheit wird diese Fragen niemals lösen.

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