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  • Autorenbildhrammler

22.-23.3.2019 Whitsunday Islands


Heute geht es mit der Alexander Stewart zu den Whitsunday Islands. Kurz vor 7 Uhr stehen wir auf und frühstücken schnell. Unsere Sachen haben wir schon am Vortag gepackt. Viel brauchen wir nicht mit, aber trotzdem wissen wir nicht so recht, was wir mitnehmen sollen.

Was wir wirklich brauchen, war für uns eigentlich erst nach der Fahrt klar: Sandalen oder Schlapfen für einen kurzen Fußmarsch. Kopfbedeckung, ev. Sonnenbrille, ein zweites T-Shirts, wenn man/frau wechseln möchte, ein Langarm T-Shirt oder eine leichte Windjacke, eine kurze Hose, die man bereits trägt, ein Badeanzug, Bikini oder Badehose, Zahnputzzeug (Duschgel oder ähnliches wird ohnehin nicht verwendet, da man bloß nach dem Schnorcheln an Deck das Salzwasser mit Süßwasser abspült), Nachtbekleidung, Fotoapparat, Geld und seine/ihre Wertgegenstände, die nicht im Auto gelassen werden sollten. Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor 50+ war an Bord. Repellent haben wir nicht gebraucht.

Um 8 Uhr sind wir am Treffpunkt in der Marina, wo uns Sammy, das Mädchen für praktisch alles, begrüßt. Wir sind genau 18 Gäste. Das Schiff ist vollständig ausgebucht. Die Crew besteht wie gesagt aus dem Allroundgenie Sammy, dem Skipper Ian und einem weiteren jungen Mann, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe. Die Crew ist auffallend jung, alles so Mitzwanziger. Und so ist auch die Stimmung. Sehr gechillt und lustig.

Sammy in action

Sammy muss in diesem Fall besonders hervorgehoben werden. Sie ist sozusagen für die Animation der Gäste zuständig und übernimmt den Part der Reiseführerin. Das bedeutet, sie begleitet uns bei allen Ausflügen und erklärt dabei alles. Sie ist eine vollwertige Matrosin, sie bereitet alle Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten zu und sie ist Ansprechpartnerin für jedes Problem. Sie ist eine zierliche und sportliche, junge Frau mit extrem viel Elan. Wir fühlen uns von Anfang an wohl.








Die Gäste sind außer einem holländischen, einem französisch sprachigen schweizer und zwei britischen Paaren fast alles Deutsche bzw. Deutschsprachige. Das ist mal ganz angenehm.

Das Schiff - kein Boot, sondern wirklich eine Windjammer - ist aus Holz gebaut und hat rote Segel. Eine Ketsch mit einem Gaffelsegel und zwei Vorsegeln. Ursprünglich war ich der Meinung, dass wir wahrscheinlich eher motoren werden, aber schon kurz nach dem Auslaufen um 8 Uhr früh wurden die Segel gesetzt. Ich war schwer beeindruckt. Ian nahm jede Gelegenheit wahr, zu segeln. Das Wetter hat ganz gut gepasst. Es war bedeckt, der Wind betrug etwas über 10 Knoten - wir konnten mit etwa 6 Knoten gemütlich zwischen den einzelnen Inseln entlang segeln.

Am ersten Tag machten wir zwei Stopps zum Schnorcheln. Wir erhielten Stingersuits, Finns und Taucherbrille mit Schnorchel. Wer wollte, konnte eine Schwimmweste oder eine Nudel bekommen. Hannes und ich entschieden uns für eine Nudel. Das macht das Schnorcheln weniger anstrengend. Beim ersten Stopp in der blauen Lagune der Hook Island wurden bunte Fische am Riff beobachtet. Beim zweiten Stopp in der Butterfly Bay besichtigten wir die Korallenstöcke einen halben Meter unter der Wasseroberfläche. Vielfältige Formen, bunt, große Muscheln, … Eine wunderschöne fremde Welt.

Am Abend haben wir zwischen den Inseln an einem ruhigen Platz geankert. Wir haben uns nach dem Abendessen in unsere Kabine zurückgezogen. Sie war wie das gesamte Schiff in dunklem Holz gehalten. Handtücher und Bettwäsche wurden - wie die Segel in rot gehalten - zur Verfügung gestellt. Die Kabinen waren klimatisiert. Das war vielleicht der einzige Minuspunkt. Es war ohnehin abends nicht mehr ganz so heiß. Aus unserer Sicht wäre die Kühlung gar nicht mehr nötig gewesen. Dafür wurde nämlich das Dieselaggregat angestellt. Die Nacht war also ziemlich laut. Mich persönlich hat das nicht allzusehr gestört, ich hab trotzdem gut geschlafen.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück zur Withsunday Island - dem eigentlichen Ziel der Reise. Wir legten an der Rückseite der Insel an und marschierten durch ein kurzes Stück Regenwald (etwa eine Viertelstunde Fußmarsch) zur White Heaven Beach - dem weißesten Sandstrand der Welt.

White Heaven Beach

Es gab drei Aussichtsplattformen, danach ging es zum Strand. Atemberaubend!



Der Strand war riesig, der Sand weiß und kühl.

Im flachen Meer, es war gerade Ebbe, tummelten sich junge Zitronenhaie - nichts zum Fürchten - die waren gerade mal 15 cm groß wenn überhaupt. Das seichte Wasser ist ihre Kinderstube. Fürs Baden wurde uns wiederum sehr der Stingersuit ans Herz gelegt - leider. Das Reinwurschteln in das enge nasse Zeug ist jedesmal eine Überwindung. Ich würde viel lieber ohne ins Wasser gehen, aber es zahlt sich halt nicht aus.

Übringens! Die Stingersuits wurden zu Beginn des ersten Tages jedem persönlich für die gesamte Zeit ausgegeben. Nach dem ersten Tag wurde uns geraten, die Suits an der Reling zum Auslüften aufzuhängen und festzuknoten, damit keiner über Bord geht. Das taten wir brav. Vor dem Aussteigen in das Beiboot zur Überfahrt auf die Whitsunday Insel nahmen wir unser Stingersuit von der Reling ab und mit ins Boot. Der von Heidi war nicht mehr da. Jemand anderer musste ihn genommen haben. Kein Problem! Heidi marschiert entschlossen zum Skipper, der sich gerade im Salon unter Deck befindet und begehrt die Ausfolgung eines SWINGERSUITS in ihrer Größe. Mit schallendem Gelächter wiederholt der Skipper das Wort “SWINGERSUIT”. Unter weiterem Lachen, nicht nur des Skippers sondern auch von Hannes, wird der Suit gesucht und schließlich auch aufgefunden. Eine Szene wie aus Austin Powers, die der Skipper scheinbar auch so verstanden hat.


Vor dem Einsteigen in das Beiboot, das uns zum Strand bringt, haben wir noch ein außerordentliches Erlebnis. Vor unserem Schiff taucht plötzlich eine riesige Meeresschildkröte zum Luftholen auf. Es ist ein Tier von ca. 60-70 cm Durchmesser. Es streckt zwei mal den Kopf aus dem Wasser und schaut sich kurz um. Das ganze Schauspiel dauert nicht länger als 15 bis 20 Sekunden. Dann taucht Sie wieder ab und ist dahin. Wir sind ganz ergriffen, dass wir so etwas sehen konnten.


Wir bleiben 2 Stunden am Strand: spazieren, baden, liegen und dösen.

Danach geht es wieder zurück durch den Regenwald an die Anlegestelle und mit dem Beiboot auf das Schiff, wo bereits das Mittagessen auf uns wartet.

Dann geht's erstmal unter Motor weiter. Rund um uns türmen sich die Wolken und es wird finster. Seitlich regnet es bereits und hinter uns braut sich ein Sturm zusammen. Es wird dunkel, der Wind lässt nach, die See wird ruhig. Ian drosselt die Geschwindigkeit. Er blickt zurück, tippt auf seinem Handy und wartet. Die hinter uns liegende Front kommt näher. Der Wind frischt auf. Plötzlich springt er auf und setzt das Vorsegel. Der Wind kommt nun von Achtern. Er stellt das Schiff vor den Wind und die Alexander Stewart nimmt Fahrt auf. Die Wellen rollen unter dem Schiff durch. Die Fahrt wird zügig. Der Regen holt uns nur langsam ein. Die meisten von uns sitzen an Deck unter der großen Plane und unterhalten sich gemütlich bei Kaffee und Kuchen. Der Regen hat uns mittlerweile eingeholt, aber wir sitzen im Trockenen. Es wird in den Tropen ja auch nicht kalt, Also wird man nass, ist das eigentlich wurscht. Es ist ohnehin so, dass man eigentlich nie ganz trocken ist.

Schließlich kommen wir wohlbehalten und zur rechten Zeit im Hafen an. Ian hat uns bis nach Hause gesegelt.

Es gibt eine Verabschiedung, es werden Internetkontakte ausgetauscht und man verlässt schließlich zufrieden das Schiff. Es war eine schöne Reise. Wir können die Alexander Stewart mit dieser jungen, erfrischenden Crew nur weiterempfehlen. Allerdings - das sei hier auch angemerkt - wird Ian am 4. April selbst in See stechen. Er hat eine Weltumsegelung vor, die man auf folgendem Youtube-Kanal mitverfolgen kann: gonesailabout

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