2.5.2019 - Die Rezeption in unserem Backpacker ist ab 9 Uhr geöffnet. Um halb acht gehe ich dorthin. Ich will mein Glück versuchen und schauen, ob ich unsere Rucksäcke bekommen kann, die dort im Backoffice stehen. Die Tür steht offen. Paul ist schon da. Wir begrüßen einander mit einem "hello how are you". Ich frage nach meinen Koffern. "Oh ja, klar, die stehen hinten im Office". Er fragt mich wie es auf Aitutaki war. Ich berichte kurz, dann nehme ich die Koffer und trage sie nach hinten zu unserer Hütte. Heidi ist erfreut. Wir packen das Nötigste aus und richten uns wieder häuslich ein in unserer Hütte Nummer 4.
Wenig später machen wir uns auf zum Cafe LBV in Muri Beach, wo wir frühstücken und uns um 9:30 Uhr mit Koteka treffen. Er kommt pünktlich. Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig geworden. Er hat noch einen anderen Mann auf der Ladefläche seines Pickup mit, der ihm bei der Arbeit hilft. Diesen bringen wir vorher zu Kotekas Haus, das nur ein paar Kilometer außerhalb von Muri Beach liegt. Dann fahren wir los. Zuerst wollen wir die Kakaoplantage sehen. Wir fahren ein paar Kilometer im Uhrzeigersinn weiter um die Insel und biegen dann auf eine Schotterstraße ein. Nach ein paar hundert Meter bleiben wir stehen. Von einer Plantage ist nichts zu sehen. Koteka zeigt in die Landschaft und erklärt uns die Umrisse seiner Kakaopflanzung. Wir gehen einen schmalen Weg hinunter zu einem Bach und folgen diesem im Bachbett flussaufwärts. Dann gehen wir in den Wald. Dort stehen die Kakaobäume mitten im Regenwald. Für uns ohne erkennbares Konzept. Die Bäume tragen grüne und reife Früchte und auch bereits völlig ausgehöhlte und verfaulte. Ein Plantage im eigentlichen Sinn, so wie wir uns das vorgestellt haben ist das nicht. Vielmehr wird hier der Kakao in einer Art Mischkultur im Regenwald angepflanzt. Koteka schneidet eine Frucht ab und öffnet sie. Wir kosten die Bohnen. Sie schmecken anfangs süß, dann bitter. Wir nehmen noch zwei Kokosnüsse aus dem Wald mit, die sich bereits ein wenig in den Boden eingewurzelt haben und aus denen die Keimblätter sprießen. Wir nehmen den Weg zurück durch den Bach zum Auto. Dort schlägt Koteka die Kokosnüsse mit einer Machete auf. Die Kokosnüsse haben keine Milch mehr sondern einen weichen Kern. Den schneiden wir heraus und essen ihn. Schmeckt zart und fein nach Kokos. Der äußere Kern ist härter und entspricht dem was wir als Kokosnussfleisch kennen.
Dann machen wir uns auf den Weg zu einem Vanilleshadehouse. Heidi will unbedingt die Vanillepflanzen sehen. Eigentlich ist es kein Haus sondern eine umzäunte Fläche mit einem grünen, dicht gewebten Kunststoffnetz überdacht, damit die Sonne nicht direkt auf die Vanillepflanzen scheint. Die Pflanzen stehen hier in Reih und Glied und werden auf Spalieren hochgezogen. Wir dürfen das Haus nicht betreten aber sehen auch von außen alles recht gut. Die Vanille ist eine sehr sensible Pflanze. Koteka erklärt uns, dass die anderen Pflanzen, die um die Vanille herum wachsen, zu gegebener Zeit am Boden abgeschnitten werden und dann verdorren um der Vanille, wie er es nennt, als Nahrung zu dienen. Wir sind verwundert, fragen aber nicht weiter nach.
Dann fahren wir wieder zurück zu seinem Haus, wo wir die Produktion ansehen. Hier wirkt alles reichlich improvisiert. Von einer Produktion im eigentlichen Sinn kann man auch hier nicht sprechen. Vielmehr eine Experimentierwerkstatt. Er hat viele Ideen und probiert alles mögliche aus. An allen Ecken und Enden stehen Flaschen und Behälter mit den verschiedensten Produkten, Essenzen, Säften, Likören und eingelegten Vanilleschoten. Eine kleine Conchiermaschine dreht sich im Kreis. Die Schokolade darin ist warm und flüssig. Sie wurde rein aus Kakao ohne Milch und Zucker hergestellt. Schmeckt ganz fein und aromatisch. Geröstet werden die Kakobohnen in der Sonne auf dem Dach des Hauses. Alles sehr interessant aber mit reichlich Entwicklungspotenzial.
Nach ca. zweieinhalb Stunde ist die Tour vorbei. Wir zahlen ihm die 55 NZD/Person und er fährt uns zurück zu unserem Moped. Da er keine Fotos erlaubt, gibt es von der Tour leider keine Bilder.
Wir fahren dann noch an den Strand. Die Sonne verschwindet aber alsbald und es wird kühler. Der Rest des Tages verläuft stürmisch.
Am Abend fahren wir zu Trader Jacks und Essen Fisch. Morgen ist unser letzter Tag auf Rarotonga.
3.5.2019 - Für heute haben wir uns nichts vorgenommen. Nach dem Aufstehen räumen wir unsere Hütte zusammen und packen unsere Koffer. Dann gehen wir zu Paul in die Rezeption. Es ist kurz nach 9 Uhr. Wir fragen nach der Check out Time und er sagt, dass wir die Hütte bis zu unserer Abreise um 00:30 ohne Bezahlung nutzen dürfen. Das freut uns sehr. Dann organisiert er uns noch einen Transfer zum Flughafen. Mit uns werden auch noch andere Bewohner zum Flughafen fahren und den selben Flug nehmen.
Anschließend gehen wird ins Cafe Beluga gleich nebenan und holen uns ein Frühstück.
Dann setzen wir uns auf den Scooter und machen noch einmal eine Inseltour.
Wir fahren zum Baden an den Strand beim Black Rock.
Noch einmal zum Cafe LBV, einmal zu Charlies, weil wir da noch nie waren und an den südöstlichen Strand der Insel, wo die Lagune besonders schöne Farben hat. Auf diese Weise vertrödeln wir den Tag.
Am Abend setzen wir uns noch an den Strand vor unserer Unterkunft und fahren dann noch ein letztes mal ins Trader Jacks, eines unserer Lieblingslokale. Bei der Fahrt nach Hause tanken wir noch den Scooter voll. Im Quartier machen wir uns für die Abfahrt fertig. Ich telefoniere noch mit meiner Mutter über WhatsApp. Mein Vater ist krank. Meine Mutter wird die Mutter von Heidi besuchen. Ansonsten ist alles in Ordnung zu Hause.
Den Scooter geben wir auf der Fahrt zum Flughafen zurück. Einfach bei Polynesian abstellen und den Schlüssel in den Rückgabeslot einwerfen. Die Kaution wird über die Kreditkarte zurückgebucht. Heute ist der 3.5. und wir fliegen am 4.5. weg und kommen am 5.5. in Auckland an und das alles innerhalb von weniger als 12 Stunden.
Als wir die Unterkunft verlassen ist der ganze Himmel sternenklar und und über uns sehen wir das Kreuz des Südens. “Morgen wird bestimmt ein herrlicher Tag” denken wir.
Am Flughafen gibt es eine kleine Wartezeit beim Check In aber sonst keine Probleme. Heutzutage geht man einfach mit dem Reisepass zum Schalter. Ein Ticket in physischer Form ist nicht mehr notwendig. die Airlines haben alles gespeichert.
Dann als wir auf das Boarding warten doch noch ein kurzer aber heftiger Regenguss. Das macht den Abschied leichter. Wir verlassen um 3 Uhr früh eine unglaublich schöne Inselwelt mit bezaubernden Menschen.
5.5.2019 - wir landen um 5:15 Uhr Ortszeit in Auckland. Hier wird man bei der Einreise penibel nach Lebensmitteln, gebrauchter Camping- und Wanderausrüstung und vielem mehr befragt. Bestimmte Dinge wie Lebensmittel, Pflanzenteile, Tiere und Teile von Tieren einzuführen oder nicht zu deklarieren wird streng geahndet. Heidi hat Steine vom Strand auf Rarotonga und Aitutaki mitgenommen, sowie eine Muschelfußkette dabei. Ich habe ein kleines Glas Nescafe im Rucksack, das ich nicht wegwerfen wollte. Wir geben alles brav an. Der Beamte meint, dass das alles in Ordnung ist. Wanderschuhe, Sport- und Campingausrüstung, die in dem Land verwendet wurden, aus dem man einreist wird zumeist kurz in Augenschein genommen und auf Sauberkeit überprüft. Da bei uns alles in Ordnung ist, werden wir auf die “green lane” geschickt. Dort schnuppert noch ein kleiner Drogenhund, ein Beagle, an unseren Koffern während wir durchgehen. Dann sind wir in der Ankunftshalle. Diesmal kennen wir den Ablauf bereits. Wir gehen aus dem Gebäude, queren die Fahrbahn und warten auf dem Mittelstreifen auf den Gelben Bus - The Yellow Bus. Das ist der Shuttle für viele Hotels und andere Dienstleister wie zum Beispiel Autovermieter. Die Fahrt kostet 12 NZD für uns beide. Mit dem Bus fahren wir zum Holiday Inn und sind kurz vor sieben Uhr im Hotel. Da wir noch nicht einchecken können, lassen wir unsere Koffer in der Lobby und gehen einmal kräftig frühstücken. Das Buffet kostet 32 NZD/Person. Das ist ganz schön viel. Da müssen wir kräftig essen.
Wir haben die ganze Nacht praktisch nicht geschlafen und sind müde. Deshalb fahren wir nicht in die Stadt sondern bleiben im Hotel und warten bis 14 Uhr auf den Check In. Möglicherweise können wir das Zimmer auch schon früher beziehen. Wir brauchen ein bisschen Ruhe und Schlaf morgen geht es um 6:30 Uhr bereits weiter nach Fiji.
Am 10:30 Uhr können wir unser Zimmer beziehen. Wir machen an der Rezeption noch einen Weckruf aus und gehen aufs Zimmer. Den Rest des Vormittags und den Großteil des Nachmittags verbringen wir mit Buchung von Flügen und Unterkünften. Das Essen lassen wir uns auf das Zimmer bringen. Wir essen vor dem Fernseher. Später müssen wir noch einmal ins Internet um Unterkünfte zu buchen. Wir werden früh zu Bett gehen. Wir müssen morgen um 3:30 Uhr aufstehen. Unser Flieger nach Fiji geht um 6:30 Uhr.
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