11.7.2019 - Wir fahren mit Sybilles Wagen nach Paoli. Es ist viel Verkehr und beim Bahnhof ist kein Parkplatz zu finden. Sie lässt uns aussteigen. Wir kaufen einstweilen die Tickets nach New York Penn Station. Das ist im Zentrum der Stadt in Manhattan. Sybille parkt den Wagen weit weg, kommt aber rechtzeitig vor der Abfahrt.
Am Bahnsteig werden wir, vor der Einfahrt des Zuges, durch einen Mitarbeiter der AMTRAK, das ist die US Bahngesellschaft, gründlich eingewiesen. Der Bahnhof von Paoli wird gerade umgebaut und wir müssen auf einer provisorischen Plattform zusteigen.
Der Zug 600 kommt pünktlich und fährt von Paoli mit Stops in Philadelphia, Trenton New Jersey und Newark New Jersey direkt nach NYC Penn Station, wo wir um 10:15 Uhr ankommen.
Penn Station befindet sich an der Kreuzung W 33th Street/8th Avenue. Ganz in der Nähe zwischen W 33th und W 34th Street bei der 5th Avenue ragt das Empire State Building in die Höhe, auf das als erstes unser Blick fällt, als wir an der Penn Station aussteigen.
Wir gehen zu Fuß auf der 8th Avenue in die W 44th Street ins Hotel Intercontinental.
Auf den Straßen ist weitaus mehr los als in San Francisco. Gegen den Trubel hier, ist San Fran ein verschlafenes Dorf. Es ist heiß und laut. Wir reihen uns auf dem Gehsteig ein und treiben mit dem Strom der Menschen auf der 8th Ave uptown bis zur 44sten Straße.
Wir reisen mit kleinem Gepäck, da wir nur eine Nacht bleiben. Im Hotel geben wir unsere Taschen zur Gepäcksaufbewahrung und machen uns auf den Weg in die Stadt.
New York! ein lang gehegter Reisewunsch geht in Erfüllung. Wir haben Karten für das Empire State Building.
Wir gehen über den Times Square zurück in die W 33th Street/5th Ave zum Empire State Building.
Im Gebäude ist wenig los. Wir passieren die Sicherheitskontrolle und gehen weiter zu den Drehkreuzen. Dort ist die Ticketkontrolle. Ein Ausdruck auf Papier ist nicht nötig. Ich habe die TIckets am Handy. Ohne Verzögerungen geht es zügig zu den Liften.
Mit dem Lift geht es in die 86ste Etage wo sich das geschlossene Observatory befindet. Nach einem Rundgang geht es zum nächsten Lift weiter auf das offene Besucherdeck in der 92sten Etage. Es ist alles so, wie man es aus den Filmen kennt. Man hat eine beeindruckende Übersicht auf die Stadt und vor allem auf Manhatten. Wir sind fasziniert.
Nach dem Besuch des Empire State gehen wir weiter durch die Straßen Manhattans zur Public Library
und zur Grand Central Station.
Bei der Grand Central Station kaufen wir uns ein Zweitagesticket für einen Hopon Hopoff Bus von Top View. Bevor wir aber zusteigen, holen wir uns noch einen kleinen Lunch. Als wir den gegessen haben beginnt es zu regnen. Wir gehen ins Hotel, beziehen unser Zimmer und holen uns die Regenschirme. Auch vom Zimmer aus haben wir einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Mit dem Schirm bewaffnet gehen wir wieder auf die Straße. Es regnet immer noch. Zwischendurch macht der Regen auch Pausen. Wir wollen beim Top View Bus zusteigen und suchen auf dem Plan eine geeignete Zustiegsstelle. Diese sind nicht leicht zu finden. Als ein Bus daherkommt, bleibt er nicht stehen. Heidi beginnt dem Bus hinterherzulaufen. Wir hinter Heidi. Das geht bei dem starken Verkehr einigermaßen gut, weil der Bus nur schlecht vorankommt. Heidi holt den Bus ein und klopft beim Fahrer an die Scheibe. Dieser verweist auf die nächste Haltestelle. Heidi gibt nicht auf und folgt dem Bus weiter. Sybille und ich in einigem Abstand. Das geht eine ganze Weile so und immer wieder holt Heidi den Bus ein bis dieser endlich an einer Haltestelle stehen bleibt und die Türen öffnet. Heidi stellt sich in die Tür und wartet auf uns. Wir kommen hinterher und steigen in den Bus. Wir setzen uns zunächst ins geschlossene Unterdeck, gehen aber bald auf das offene Oberdeck, das wegen des Regens fast leer ist und nehmen Platz. Wir haben uns Regenponchos mitgenommen, die im Bus zur freien Entnahme verfügbar sind. Diese legen wir an. Der Regen hat nachgelassen, hört zwischendurch immer wieder auf, kommt aber wieder. Wir wollen zum 9/11 Memorial. Die Fahrt dauert lange. Es ist Rushhour in Manhatten. Als wir beim Memorial ankommen ist es bereits kurz vor 18 Uhr. Unser Musical beginnt um 20:00 Uhr. Wir machen einen Rundgang und fahren dann mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Dort können wir uns nur kurz frisch machen. Es ist viertel acht als wir dort ankommen. Die Zeit drängt, denn, anders als in San Francisco, ist hier am Abend der Teufel los. Wir wollen uns ein Taxi nehmen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Es fahren zwar jede Menge Taxis herum, aber ein freies zu finden, ist fast unmöglich. Da das Warten vor dem Hotel keinen Sinn macht, gehen wir auf die 8th Ave und versuchen es dort. Keine Chance. Alles besetzt. Es regnet und Heidi und ich haben die Schirme im Zimmer liegen lassen. Es nützt nichts, wir müssen zu Fuß in die W 49th Street. Auf dem Weg dort hin versuche ich noch einige male ein Taxi anzuhalten. Ohne Erfolg. Schließlich kommen wir etwas nass aber rechtzeitig im Ambassador Theatre an. Es ist ein nettes Theater mit 1.114 Sitzplätzen. Wir sind somit in einem Brodway Theater.
Nach der Vorstellung gehen wir noch in Lillie’s Victorian Establishment ein paar Häuser weiter in der W 49th Street und Essen Dinner. Das Lokal sieht innen aus wie eine Kirche und ist reich geschmückt und dekoriert.
Über den Times Square schlendern wir anschließend zurück ins Hotel. Manhattan ist auch nachts sicher.
Heidi und ich haben beschlossen, am 13.7.2019 wieder mit dem Zug nach New York zu fahren, weil wir von hier unseren Weiterflug haben und es leichter ist, von hier aus auf den Flughafen zu kommen, als von Philadelphia aus. Wir brauchen also ein Hotel.
12.7.2019 Wir schlafen nicht allzulange. Wir packen unsere Taschen und geben sie in die Aufbewahrung im Hotel. Ich erledige den Checkout und wir machen uns auf den Weg ein Frühstückslokal zu finden. In der W 44th Street entdecken wir das 123 - un deux trois, ein französisches Lokal.
Während wir essen, fällt mir gegenüber das Hotel Mela auf, das ganz nett aussieht. Sybille schaut im Internet nach und die Preise sind ganz OK. Wir finden ein Angebot um 109 US$ vor Steuern für die Nacht. Ich gehe spontan hinüber und frage im Hotel nach. Dort bekomme ich eine andere, deutlich höhere, Preisauskunft. Die Rezeptionistin meint, ich soll vom Internet aus buchen. Ich gehe zurück ins 123 und buche mit Sybilles Handy eine Nacht für 178 US$ vom 13. auf den 14. Juli 2019. Auch das wäre somit erledigt.
Wir gehen dann zu einer Haltestelle von Top View und fahren mit einem der Busse Uptown bis zum Columbus Circle beim Central Park und steigen dort wieder aus. Heidi und ich wollen uns Fahrräder mieten, um die Upper West Side zu erkunden. Das ist weniger anstrengend als zu Fuß und man sieht mehr in kürzerer Zeit. Sybille will sich das nicht antun. Sie möchte lieber im Central Park spazieren gehen und sich in die Wiese setzen.
Beim Columbus Circle gibt es neben dem Abgang zur U-Bahn an der Seite des Central Park eine Fahrradvermietung. Wir gehen zum Stand und informieren uns. Wir beißen nicht gleich an und die Mitarbeiterin fängt sofort an, das Angebot preislich nach unten anzupassen. Schließlich landen wir bei 22 US$ pro Person für 4 Stunden. Natürlich kommen da auch noch Steuern dazu. Gesamt zahlen wir dann 48 US$.
Wir wollen an der Upper West Side die Drehorte von e-mail für dich, einer unserer Lieblingsfilme, finden. Wir haben bereits ein wenig vorrecherchiert und wissen, dass die Schlussszene im Riversidepark gedreht wurde und dass sich das Appartment von NY152 am Riversidedrive befindet. Ansonsten wollen wir einfach durch die Upper West Side cruisen.
Zunächst aber schieben wir unsere Räder in den Central Park und reihen uns in den Verkehr gegen den Uhrzeigersinn ein. Als wir die Nordseite passiert haben, fahren wir am nördlichen Ende der Upper West Side aus dem Park auf den Cathedral Parkway bis zum Riverside Drive. Den fahren wir hinunter bis auf Höhe der Hausnummer 152, können den Drehort aber nicht finden.
Der Abschnitt im Riversidepark, in dem die Schlussszene gedreht wurde, befindet sich auf Höhe der 91st Street. Wir fahren bis dort hin und finden tatsächlich die Stelle mit dem kleinen Blumengarten. Es ist genau wie im Film. Wir sind glücklich.
Dann fahren wir kreuz und quer durch die Straßen der Upper West Side, auf der Suche nach Drehorten. Wir setzen und ins French Roast und bestellen uns eine Kleinigkeit. Während des essens kommt mir der Gedanke, im Internet nach den Drehorten zu suchen. Ich gebe in google “email für dich drehorte” ein und werde umgehend fündig.
Wir machen uns sofort auf den Weg zum “Shop Arround the Corner” In der 106 W 69th Street. Den Laden hat es natürlich nie wirklich gegeben. In dem Lokal befindet sich heute eine Reinigung.
Anschließend fahren wir zum Cafe Lalo in der 206 83th Street, das es wirklich gibt und genau so aussieht wie im Film. Wir setzen uns hinein und bestellen Kaffee und Torte. Es ist ein entzückendes Lokal und die Mehlspeisen schmecken herrlich.
Auf der weiteren Erkundung treffen wir dann noch auf den Starbucks Laden der im Film vorkommt.
Da es Zeit ist, die Fahrräder zurückzubringen, verschieben wir die Suche nach den weiteren Drehorten auf den Samstag. So eine “Filmreise” macht richtig Spaß. Und wir machen das nicht zu ersten mal. Wir waren bereits in “Hobbiton” (Neuseeland), auf “Cast Away Island” (Fiji) und im “Back to Paradise” auf Samoa.
Nach der Rückgabe der Räder treffen wir uns dort mit Sybille. Wir steigen wieder in den Bus von Top View und fahren die Tour an der Upper West Side über Harlem zurück über die East Side nach Midtown Manhattan.
Wir holen uns die Sachen aus dem Hotel und gehen zur Penn Station um uns die Fahrkarten zu kaufen. Man kann übrigens keine so genannten “Open Tickets” kaufen. Man muss sich ausweisen und eine Planabfahrt bekannt geben. Und billig ist das ganze auch nicht gerade. Wir kaufen die Fahrt nach Philadelphia und zurück nach New York gleich in einem aber zu unterschiedlichen Preisen. Insgesamt zahlen wir 312! US$. Das ist ein stolzer Preis für zwei Stunden Fahrt in jede Richtung.
Nach einem Lunch gleich in der Penn Station nehmen wir die Rückfahrt mit dem Zug um 21:14 in Angriff. Anders als bei der Herfahrt, geht der Zug nicht direkt und wir müssen in Philadelphia umsteigen.
Auf der Rückfahrt mit dem Zug ist meine weitere Recherche nach Drehorten erfolgreich und ich finde noch einiges mehr.
13.7.2019 - Mit dem Zug geht es um 10:14 Uhr nach New York. Sybille fährt uns zum Bahnhof nach Paoli. Wir verabschieden uns und versprechen einander uns wieder zu besuchen.
Ankunft in New York ist kurz nach 12 Uhr. Der Zug hat einen Teil seiner Verspätung aufgeholt.
Von der Penn Station gehen wir zu Fuß ins Hotel Mela. Wir melden uns an, können aber das Zimmer noch nicht beziehen. Wir lassen unser Gepäck in der Aufbewahrung und fahren mit der U-Bahn Linie 1 vom Times Square 2 Stationen Uptown bis zum Columbus Circle und leihen uns Fahrräder zu den selben Konditionen wie gestern, um unsere Erkundungstour zu den Drehorten von “email für dich” fortzusetzen.
Als erstes fahren wir zu Grays Papaya, einem Hotdog Imbiss am 2090 Brodway den es genau so wie im Film gibt.
Da wir noch kein Frühstück hatten und es bereits nach 14 Uhr ist, bestellen wir uns Hot Dogs mit Frankfurter. Die Toppings kann man frei wählen. Es gibt Kombis mit 1-3 Hotdogs und Getränk. Insgesamt verdrücken wir 5 Stück. Die Hotdogs sind kleiner, leichter zu essen als bei uns und schmecken herrlich. Der Hotdogimbiss kommt übrigens auch in “Stirb langsam” vor.
Gleich schräg vis a vis über der Kreuzung liegt der “Verdi Square”, der ebenfalls im Film vorkommt und an dem die Hauptfiguren unerkannt aneinander vorübergehen.
Wir fahren von dort noch einmal ins Cafe Lalo auf eine Torte und einen Kaffee, zum Nachtisch nach den Hot Dogs.
Gut gestärkt fahren wir zu Kathleens Appartment in der 328 W 89th Street, das in einer netten Wohngegend liegt.
Joes Appartment am Riverside Drive 210 ist weniger romantisch.
Weiter geht es zu Barney Greengrass in der 541 Amsterdam Avenue in dem sich Kathleen und Birdie treffen.
Ocean Grill in der 384 Columbus Ave und B&B Bagels am 2237 Broadway gibt es leider nicht mehr.
Dafür aber Zabar’s am 2245 Brodway wo Kathleen Joe aus dem Weg geht um an der Kassa doch noch unangenehm mit ihm zusammenzutreffen. Zabar’s ist ein toller Feinkostsupermarkt mit reichem Angebot aus aller Welt. Hier findet man zum Beispiel Käse in einer Fülle wie man sie nirgends bekommt.
Dicht drängt sich das reiche Angebot von Waren und eng sind die Wege im Markt. Der besondere Charm liegt darin, dass dies hier kein steriler, glänzender Einkaufstempel ist, der die Kunden mit Glanz und Glamour verführen will, sondern ein Feinkostladen, dem man die Spuren der Arbeit ansieht und der den Kunden ohne viel Getöse das bieten will, was sie suchen. Ein lebendiges Stück New York an der Upper West Side, das auch bereits im Film “Manhattan” von Woody Allen vorkommt.
Nach diesem Erlebnis fahren wir zurück zum Columbus Circle und geben die Räder zurück. Wir gehen dann in den Central Park und legen uns in die Wiese.
Um 20 Uhr wird es Zeit sich auf den Weg ins Hotel zu machen. Wir wollen in die UBahn doch der Zugang hinter dem Radverleih ist abgesperrt. Wir erkundigen uns beim Verleihpersonal was los ist. Stromausfall ist die Antwort. Wie lange kann nicht gesagt werden. Wir machen uns zu Fuß über den Brodway in Richtung Hotel Mela auf. Auf dem gesamten Weg vom Columbus Circle bis zum Times Square kein Strom. Die Sonne steht bereits tief und wir werden Zeugen eines ganz besonderen Schauspiels. An wenigen Tagen im Jahr Mitte Juli scheint die untergehende Sonne genau parallel durch die Straßen von New York. Und das ist gerade jetzt der Fall. Wir haben Glück. Es ist wolkenlos. Die goldgelbe Sonne leuchtet durch die Straßen. Es ist ein unglaublich schöner Anblick. Im Gedränge der Menschen und dem Lärm der Einsatzfahrzeuge, die ausgerückt sind, um die in den Aufzügen und UBahnen eingeschlossenen Mensch zu bergen, vergesse ich ganz, ein Foto zu machen.
Ab dem Times Square ist die Stromversorgung wieder hergestellt. Es sind aber viele Werbescreens ausgefallen, weshalb der Platz nicht so bunt und grell ist wie sonst.
Unser Hotel ist vom Stromausfall nicht betroffen. Beim Fahren mit dem Aufzug in den 12ten Stock ist uns aber doch etwas unbehaglich zumute.
Es ist bereits 21 Uhr als wir ins Zimmer kommen.
Wir holen uns noch Sandwiches und Bier bei uns in der 44sten Straße und essen während wir uns zur Verarbeitung der heutigen Eindrücke noch einmal “email für dich” ansehen.
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