Heute haben wir am Nachmittag unsere letzten beiden Tauchgänge. Wie auch bei den ersten beiden werden hier verschiedene Fertigkeiten abgeprüft.
Der Vormittag vergeht mit Scootermiete verlängern - diesmal verlängern wir gleich bis zum Tag unserer Abreise - und einem kurzen Kaffee. Jetzt endlich wieder einmal im The Cafe in der Bergman Gallery.
Um 13 Uhr sind wir in der Tauchschule.
Weil Sarah nicht mehr da ist, wird Steven die letzten Skills abprüfen. Wir verladen die Tauchausrüstung wieder auf den Anhänger und fahren zum Boot in den Hafen.
Der Wellengang ist heute viel stärker als beim letzten mal. Heidi hat vorsorglich ein Mittel gegen Seekrankheit eingenommen.
Bereits kurz nach der Ausfahrt aus dem Riff sind die Wellen geschätzte 2-3 Meter hoch. Das Boot schwankt im Spiel der Wellen. Das Anlegen an der Boje wird zur Herausforderung. Beim ersten Tauchgang gehen wir mit voller Ausrüstung über Bord so wie beim letzten Mal. Wir schwimmen zur Boje und abwärts geht’s auf 16 Meter Tiefe zu einem Sandplatz wo wir uns im Kreis hinknien. Dann muss jeder einzeln zu Steve auf 6 Meter aufsteigen und von dort den Notaufstieg durchführen. Danach müssen wir unten auf 16 Metern Tiefe die Masken abnehmen, wieder aufsetzen und das Wasser ausblasen. Als das alles geschafft ist, ist im wahrsten Sinne des Wortes die Luft draußen und wir steigen auf und gehen auf das Boot. Die Annäherung an des Boot und das Einsteigen sind bei dem Wellengang schwierig und man muss aufpassen, dass man sich nicht verletzt. Am Boot wird mir dann ein wenig übel und ich bin richtig froh, dass wir in den Hafen fahren und noch weitere Taucher aufnehmen. Dort nehme ich die Gelegenheit war und steige kurz aus dem Boot. Das hilft.
Dann kommt der zweite Tauchgang. Hier müssen wir ohne Ausrüstung ins Wasser. Diese wird uns über Bord nachgegeben und wir müssen sie im Wasser anlegen. Danach an der Oberfläche nach dem Kompass schwimmen und dann wieder der Abstieg an der Leine. Unten müssen wir wieder nach Kompass tauchen. Dann ist die Prüfung vorbei und es folgt ein kleiner Tauchgang auf 18 Meter Tiefe. Am Ende haben alle die Prüfung geschafft und wir sind jetzt zertifizierte Open Water Divers.
Unser Ausweis wird uns an die Heimatadresse nach Österreich geschickt.
Die Tauchgänge waren anstrengend und schwierig nicht zuletzt auch wegen der sprachlichen Barriere. Der Slang von Steven ist nur schwer zu verstehen. Um 17 Uhr ist alles erledigt und wir sind ziemlich erschöpft. Wir fahren in die Unterkunft, duschen erst einmal und ruhen uns aus.
Am Abend fahren wir dann ins Trader Jack’s essen eine Kleinigkeit und trinken ein kleines Bier.
Im Verlauf des Abends lernen wir vom Nebentisch Paula und Brian ein Ehepaar aus Australien kennen, die mit ihren erwachsen Söhnen, Schwiegerkindern und anderen Verwandten hier im eigenen Haus Urlaub machen. Sie fragen uns woher wir kommen und es stellt sich heraus, dass sie auch schon in Wien waren. Brian spricht ein paar Brocken Deutsch. Die beiden setzen sich zu uns an den Tisch und wir unterhalten uns blendend. Auf diese Weise vergehen eine bis eineinhalb Stunden. Dann müssen die beiden aufbrechen, weil sie zum Flughafen müssen. Sie geben uns noch ihre email Adresse und wir ihnen die Adresse unseres Blogs.
Dann fahren wir mit dem Moped Richtung Unterkunft. Auf dem Weg dahin kurz nach dem Flughafen gibt es eine Polizeikontrolle. Wir werden angehalten und freundlich begrüßt: “good evening Sir. How are You?”. Ich weiß bis heute nicht so richtig, was ich auf diese Frage antworten soll, oder ob überhaupt eine Antwort erwartet wird. Ich sage vorsichtshalber: “Good. And you?” Die Antwort meines Gegenüber bleibt aus. Stattdessen eine andere Frage: “Where have you been this evening and did you drink any alcohol?”. Ich überlege kurz und antworte wahrheitsgemäß, daß wir von Trader Jack’s kommen und ich zum Essen ein kleines Bier getrunken habe. “And how far do you go this evening?” lautet die Zusatzfrage des Beamten. “To my accomodation. The Rarotonga Backpackers” antworte ich. Er überlegt kurz und weist mich dann an, an den Straßenrand zu fahren, wo mich seine Kollegin in Empfang nimmt und mit mir den Alkotest durchführt. Auch sie fragt mich nach der konsumierten Menge und führt weiter aus: “Hopefully it was only one small beer because on the Cook Islands is zero tolerance with alcohol”! Spätestens jetzt werde ich leicht nervös. Hoffentlich ist das schon abgebaut und gleichzeitig bin ich froh, dass wir uns mit Paula und Brian so lange unterhalten haben. Die Beamtin steckt das Plastikröhrchen auf das Gerät und erklärt mit den Ablauf. Dann muss ich blasen. Sie zeigt das Gerät so, dass wir beide auf das Display sehen können und sagt: “now we have to wait a little”. Kaum hat sie den Satz fertig, scheint auch schon des Ergebnis mit einer großen 0 auf. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Mit einem leichten Ausdruck der Verwunderung stößt auch die Beamtin ein erfreutes “Yeaa!!” aus. Auch sie scheint sich zu freuen. Damit ist die Sache erledigt. Sie fragt uns noch woher wir kommen und wünscht uns gute Fahrt.
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