14.4.2019 - Der Morgen ist kalt und Nebel liegt über dem See.
Von Mangakino nach Rotorua sind es ca. 70 km.
Wir nehmen aber einen Abstecher nach Taupo. Auch dort gibt es einen schönen See, die Huka Falls und einen Blick auf die Berge des Tongariro Nationalparks.
Die Huka Falls sind beeindruckend. Nicht vielleicht wegen der Höhe sondern wegen der gigantischen Wassermassen, die hier zu Tal brausen - 200.000 Liter in der Sekunde!
In Taupo besuchen wir noch einen Wanderzirkus um dann nach Rotorua weiter zu fahren.
Dort fahren wir direkt zum Whakarewarewa und sind kurz vor 14 Uhr an der Kassa. Die Dame dort erklärt uns, dass um 14 Uhr die Folklorevorstellung beginnt und anschließend eine Führung durch das Dorf stattfindet. Wir sind also gerade zur rechten Zeit gekommen. Schnell gehen wir zum Platz auf dem die Folklorevorstellung bereits angefangen hat. Es wird gesungen und es werden verschiedene Rituale vorgeführt. Ein Klang von Südsee.
Nach der Vorstellung gibt es eine Führung durch den Ort. Die Siedlung wird heute noch von ca. 70 indigenen Maoris bewohnt. Die Häuser sind um die heißen Quellen und die Hotwaterpools angeordnet. Hier erfahren wir mehr über die Lebensgewohnheiten und die Religion der Maori. Ursprünglich wurde das ganze Gebiet hier von den Maori bewohnt und auch genutzt. Der Guide erklärt uns aber, dass die Regierung ca. um das Jahr 2000 jenes Gebiet auf dem sich jetzt das Gelände des De Puia befindet abgetrennt hat und für die Bewohner von Whakarewarewa nicht mehr zugänglich ist. Derzeit läuft ein Prozess um das Land für die Maori wieder zurückzugewinnen. Für uns ist das traurig und wirft kein gutes Licht auf den neuseeländischen Staat.
Nach dem Besuch von Whakarewarewa brechen wir in Richtung Matamata auf. Dort werden wir 2 Nächte bleiben. Es gibt dort einen schönen Campingplatz mit Hotwaterpools und den Filmset von Hobbiton, dem Auenland aus dem Film Herr der Ringe. Den Besuch dort haben wir für Montag 15.4.2019 vorgesehen (s. Beitrag Besuch im Auenland).
Am Campingplatz in Matamata angekommen, gehen wir sofort in die Pools. Das Wasser hat dort 39, 38 und 36°C. Das ist herrlich. Gespeist werden die Pools von natürlichen Quellen. Das Wasser ist nur schwach schwefelig. Aber das beste kommt erst noch.
Es gibt noch einen “private pool”. Den kann man sich für 10 NZD/Person und halber Stunde ganz privat mieten. Heidi und ich nehmen uns den Pool für eine Stunde am nächsten Tag. Dort hat das Wasser 40°C. Und weil es so schön war buchen wir den Pool gleich noch einmal für eine halbe Stunde am folgenden Tag um 9 Uhr.
Während unseres Aufenthaltes am Campingplatz in Matamata planen wir unsere weitere Reise. Der Flug am 17.4.2019 auf die Cook Inseln nach Rarotonga steht ja bereits fest. Das lustige ist, dass wir bei den Flügen von Auckland nach Rarotonga und wieder zurück die internationale Datumslinie überschreiten. Das führt dazu, dass wir am 17.4.2019 um 16:30 Uhr in Auckland abfliegen und am 16.4.2019 22:15 Uhr in Rarotonga ankommen. Da muss man beim Buchen höllisch aufpassen.
Jetzt müssen wir die Weiterflüge und eine Unterkunft in Rarotonga buchen. Über AirBnB buchen wir zunächst einmal zwei Nächte. Wir einigen uns darauf, dass wir ca. 2-3 Wochen in Rarotonga bleiben wollen. Über das Internet buchen wir einen Flug am 4.5.2019 von Rarotonga zurück nach Auckland. Von dort am 6.5.2019 weiter nach Fiji, wo wir ca. 3 Wochen bleiben wollen. Danach geht es weiter nach Nuku-Alofa auf Tonga, wo sich uns eine ganz besondere Gelegenheit bieten wird.
16.4.2019 - Den Vormittag verbringen wir in der Stadt. Nach dem Friseurtermin von Heidi und einem Mittagessen verlassen wir Matamata in Richtung Auckland. Von dort fliegen wir morgen nach Rarotonga. Da wir Fiji auf unserer Reise ja nicht am Plan hatten, machen wir kurz in Hamilton halt um einen Reiseführer für Fiji zu kaufen. Den für Vanuatu und Neukaledonen verkaufen wir in einem Second Hand Buchladen um 5!! NZD. Ein neuer Rucksack für das Handgepäck von Hannes muss auch her. Beim blauen ist ein Gurt gerissen. Der neue ist auch größer um unsere Kofferrucksäcke zu entlasten und uns mehr Felixibilität beim Packen zu geben. Grund dafür sind die unterschiedlichen Gewichtsgrenzen der diversen Airlines. Wir fahren weiter zu einem Campingplatz von dem wir der Meinung sind, dass er gleich in der Nähe von Auckland liegt, wo wir unseren Camper zurück geben. Dem ist aber nicht so. Der Platz liegt einschichtig und ist nur über kleine verwinkelte Straßen zu erreichen. Am Ende noch eine elends lange Schotterstraße. Die Fahrzeit von hier nach Auckland beträgt gut eine Stunde. Und der Ausdruck Campingplatz ist auch übertrieben. Der Platz liegt wunderschön in einer Bucht, bietet aber keinerlei Komfort. Eine Freidusche mit Kaltwasser und WC ohne Wasserspülung. Eine kleine Hütte mit einem Waschbecken und einer Sitzgelegenheit. Die Nacht ist aber ruhig und wieder sternenklar. Am nächsten Morgen werden wir mit einer großartigen Landschaft überrascht.
17.4.2019 - heute geht's nach Rarotonga auf den Cook Inseln. Die Unterkunftgeberinnen haben sich schon gemeldet und werden uns vom Flughafen abholen - sofern sie unser mail noch rechtzeitig erreicht.
Wir müssen den Camper grundgereinigt zurückgeben. Am Campingplatz räumen wir alles zusammen und packen unsere Koffer. Nach dem Frühstück machen wir eine Grundreinigung. Auskehren, feucht auswischen und Geschirr abwaschen. Die Fahrt nach Auckland dauert eine gute Stunde. Die Rückgabe bei Apollo ist auch hier problemlos. Nach der Fahrzeuginspektion durch einen Mitarbeiter muss ich noch kurz ins Büro wo noch ein paar kleine Formalitäten zu erledigen sind. Von Apollo aus gibt es einen gratis Shuttlebus direkt zum Flughafen. Dieser fährt auch verschiedene Hotels an. Das ist gutes Service. Gegen 12 Uhr sind wir am Flughafen.
Check In und Gepäckaufgabe diesmal problemlos. Wir haben ja einen Weiterflug.
Jetzt warten wir gespannt auf Rarotonga.
Zum Abschluss noch ein Resümee:
Neuseeland hat uns doch einigermaßen enttäuscht. Heidi hatte sich nach der Ankunft und der Fahrt auf der Coromandel Halbinsel mehr erwartet. Für mich hat das Land im Vergleich zu 2006 doch nachgelassen. Am Straßenrand liegt relativ viel Müll. Plastikflaschen, Aludosen, Kaffeebecher und diverses Verpackungsmaterial so wie bereits auch in Österreich.
Die Autofahrer fahren ungestüm und sind agressiv. Beim kleinsten Fehler wird man unflätig angehupt. Es wird oft dicht aufgefahren, wenn man nicht schnell genug unterwegs ist.
Die Beratung in den offiziellen Touristeninformationen ist oft unengagiert, lustlos und einseitig. Es werden offenbar die staatlichen Einrichtungen bevorzugt angeboten und jene der Maoris nicht erwähnt. In Rotorua beispielsweise wurde das weitaus interessantere Living Village Whakarewarewa nicht angesprochen. Stattdessen wurden wir in das Te Puia gelotst.
Der wunderschöne Regenwald ist zumindest auf der Nordinsel nur noch in Fragmenten erhalten. Stattdessen werden quadratkilometerweit Fichten oder ähnliche Monokulturen zur Holzgewinnung aufgeforstet. Das Landschaftsbild ist durch intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung geprägt die über den Eigenbedarf weit hinauszugehen scheint. Hier werden offenbar für den Weltmarkt Holz, Rindfleisch, Schaffleisch, Milch und Früchte angebaut und erzeugt. Man sieht eine Kulturlandschaft an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Die Naturlandschaft findet man wie gesagt nur noch an ausgewählten Stellen. Überall anders wurde diese radikal ausgeräumt.
Trotzdem war die Landschaft beim Waitomo Trail sensationell schön. Und auch auf der Coromandel findet man noch ursprüngliches Neuseeland. Und sicher auch noch an anderen Stellen, die zu besuchen uns die Zeit gefehlt hat.
In Summe bleibt aber ein bitterer Nachgeschmack. Irgendwie hat sich in Neuseeland etwas verändert. Irgendwo ist man am Weg einmal falsch abgebogen. Für eine Umkehr ist es nach unserer Ansicht bereits zu spät.
Siehe dazu auch den Bericht in der FAZ unter folgendem Link:
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